Es war ein verrücktes Wochenende. Ich habe soviel geweint, wie in meinem ganzen Leben noch nicht.
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass ich alles beweinte, was mir jemals wiederfahren ist.
- meinen überstürzten Auszug von Zuhause
- die lange Trennung von meiner Familie
- die Erkrankung
- die abgebrochene Schwangerschaft
- die Trennung von Lars
Dieses Wochenende habe ich getrauert. Lang, feucht und tief.
Die nächsten Tage und Wochen werde ich versuchen zu akzeptieren und los zu lassen.
Es ist so heftig.
Gestern dachte ich, ich werde es niemals überleben. Diesen heißen, brennenden Schmerz und die erstarrende Erkenntnisse. Und heute?
Ich sitze hier mit Herzklopfen in meiner Schuhschachtel.
Mich hat mein Opa heute aus dem Jenseits geküsst. Aufgeweckt. Bereichert.
Er hat mir ein Geschenk gemacht.
Dieses kleine Geschenk hat so viel ausgelöst.
Ich kann etwas schaffen. Ich kann etwas vollbringen. Ich habe etwas zu geben.
In meiner Kinderzeit und Jugend habe ich es geliebt Geschichten zu erzählen. Ich habe Tagebücher voll gekritzelt und immerfort Geschichten erfunden. Manchmal nachts in meinem Kopf. Ein anderes Mal erzählte ich eine Geschichte zum Einschlafen meinem Opa. Irgendwann begann ich auch kleine Geschichten aufzuschreiben.
Heute hatte ich plötzlich die Idee: Ich werde schreiben.
Ich schreibe einfach drauf los. So wie früher.
Ich will etwas erschaffen und wieso nicht das? Es ist etwas, was ich kann.
Naja, früher jedenfalls.
Ich probiere es einfach.
Ich habe beschlossen zu schreiben.
Dies ist der Anfang, eines Prozesses, an welchem Ende ich etwas erschaffen haben werde.
Es ist egal, was daraus wird.
Ich werde es tun.
Ich schreibe.
Irgendwie schreibe ich ja seit 1 Woche. Als es mir letzte Woche so schlecht ging, als die Nachricht über den Tod mich erreichte, habe ich doch auch genau das getan. Ich fing an diesen Blog zu schreiben.
Ich bin ganz aufgeregt. Ich werde schreiben. Keine Ahnung was, aber ich werde es tun.
Mein Entschluss steht fest.
Danke Opa.
Ich liebe Dich - für immer.
Ich schrieb, ich schreibe und ich werde schreiben,
vielleicht weiß ich morgen mehr, ich melde mich schriftlich ...
Adieu